Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen

gegr. 1924

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Inhaltsübersicht

3 Von der Neugründung der FFw bis zur Wende (1949–1990)

3.1 Die Neugründung der FFw Mönchhagen
3.2 Technische Ausrüstung
3.3 Die Alarmierung
3.4 Die Erweiterung des Gerätehauses
3.5 Ausbildung und Schulung
3.6 Feuerwehrkampfsport
3.7 Wettbewerbe
3.8 Feste und Veranstaltungen
3.9 Die Feuerwehrleute
3.10 Die Feuerwehr als Teil des Ganzen
3.11 Einsätze
3.12 Vorbeugender Brandschutz

24. 4. 1949 Neugründung der FFw Mönchhagen
7. 10. 1949 Gründung der DDR
14. 1. 1956 Erstmals Wirkungsbereichsleitungen genannt
18. 1. 1956 Gesetz zum Schutz vor Brandgefahren
13. 8. 1961 Mauerbau
28. 7. 1964 Rahmenprogramm für die Ausbildung und Schulung der FFw
2.–17. 10. 1964 1. Woche der Winterbereitschaft und des Brandschutzes
4. 10. 1974 Schlauchpflege- und Gerätestützpunkt Thulendorf
19. 12. 1974 Gesetz über den Brandschutz in der DDR
3. 5. 1975 50 Jahre FFw Mönchhagen
19. 6. 1976 Großübung des Kreises „Sommerbereitschaft“
8. 5. 1977 FFw Mönchhagen wird in Ehrenbuch des Kreises eingetragen
27. 2. 1980 3. „Treffpunkt Gerätehaus“ in Mönchhagen
24. 4. 1981 Großübung „Sommerbereitschaft“
7. 10. 1982 FFw Mönchhagen „Vorbildliche freiwillige Feuerwehr“
18. 5. 1985 60 Jahre FFw Mönchhagen. Erich Malchow schreibt dazu das Gedicht „Dei Füerwehr von Mönchhagen“

3.1 Die Neugründung der FFw Mönchhagen

Protokoll der Versammlung zur Neugründung der freiwilligen Feuerwehr zu Mönchhagen am 24. 4. 1949

Aus den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg gibt es kaum noch Akten – deshalb ist die Neugründung nicht so detailliert nachzuvollziehen. Das für die Neugründung wohl wichtigste Dokument existiert aber glücklicherweise noch, nämlich das Protokoll der Gründungsversammlung vom 24. 4. 1949.

Der erste Wehrleiter nach dem 2. Weltkrieg, Erich Malchow, blieb 18 Jahre lang, bis 1967, Wehrleiter in Mönchhagen.

Neugründung der freiwilligen Feuerwehr zu Mönchhagen am 24. 4. 1949

Um 20.15 Uhr wurde die Versammlung vom Wehrleiter eröffnet. Es waren 17 Mitglieder anwesend. Auf der Tagesordnung stand
1.) Wahl eines stellvertretenden Wehrführers, eines Kassierers und eines Schriftführers und zweier Hornisten.
Einstimmig wurden gewählt: Zum stellvertretenden Wehrführer Kamerad Baade, als Kassierer Kamerad Hans Lindemann und zum Schriftführer Kamerad Schnell, zu Hornisten die Kameraden Medrow und Ernst Kratzat.
2.) wurde beschlossen, daß der Dienstplan vom Wehrleiter und vom stellvertretenden Wehrleiter ausgearbeitet werden soll.
3.) Verschiedenes: Es wurde der Beitrag der aktiven Mitglieder auf 0,50 DM vierteljährlich festgelegt, für passive Mitglieder monatlich 1,00 DM. Es wurde die Beschaffung einer Motorspritze erörtert. Die Versammlung wurde um 21 Uhr geschlossen.

Wehrleiter Malchow
Schriftführer Hans-Heinrich Schnell

3.2 Technische Ausrüstung

Tragkraftspritze und Tragkraftspritzenanhänger

Über den Verbleib der alten Handdruckspritze wissen wir leider nichts. Eine der ersten Übungen nach der Neugründung – am 24. Juni 1949 – fand an der Spritze aus Häschendorf statt, einer Motorspritze. In der Versammlung zur Neugründung war jedoch bereits von der Anschaffung einer Motorspritze die Rede. Zur 25-Jahr-Feier im Mai 1950 gab es dann eine öffentliche Besichtigung der Spritze – damit dürfte die erste eigene Motorspritze der FFw Mönchhagen gemeint sein.

FFw Mönchhagen mit TS8 und TSA Anfang der 1950er Jahre

Zum Transport einer TS hatte die FFw noch einen TSA, einen Tragkraftspritzenanhänger. Der wiederum benötigte ein Zugfahrzeug. In den 50er Jahren kam dies von der MTS (Maschinen-Traktor-Station), später stellte dann die LPG ein Zugfahrzeug. Die Bedienung des Zugfahrzeuges wurde mit einer 24-Stunden-Bereitschaft gewährleistet. Im Einsatzfall wurde dann hinter den Trecker ein Anhänger für den Transport der Kameraden gehängt, und dahinter noch der TSA. Lag die Einsatzstelle in der Nähe des Gerätehauses, schoben die Kameraden den TSA aber auch schon mal zu Fuß dorthin.

Neben dem Transport der Spritze war auch der Transport der Kameraden nicht immer einfach. So heißt es im Rechenschaftsbericht 1974:

Für die Kameraden ist es außerdem unangenehm, bei Kälte und Regen auf dem offenen Hänger bzw. Lkw zu sitzen, besonders bei Einsätzen wie dem in Purkshof, der von 11.45 abends bis 7.00 morgens 7 Std. dauerte.

Diese Einsatzbereitschaft …

Diese Einsatzbereitschaft wurde in einem Referat zur Brandschutzkonferenz 1973 immerhin gewürdigt – auch wenn man davon anschließend nicht weniger nass wurde: Die Mönchhagener Wehr ist nicht eine derjenigen, die über moderne Löschtechnik verfügen, aber wir haben große Achtung vor unseren Kameraden, die bei jeder Witterung auf offenen Hängern die TS im Schlepp zur Brandstelle fahren.

Das Kleinlöschfahrzeug B 1000

In der Versammlung am 2. April 1976 wurde verkündet, daß die Wehr Mönchhagen im Mai ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) erhalten sollte.
Das ging nicht ohne Querelen ab, Wehrleiter Horst Krüger beschwerte sich im März beim Kreis, dass Mönchhagen bei der Vergabe neuer Löschfahrzeuge übergangen wurde. Im April hält der Gemeinderat fest, dass Mönchhagen nach Auskunft des Kreises kein KLF bekommen soll. Aus mündlichen Quellen erfuhren wir aber, dass der Kreis doch beschlossen hatte, dass Mönchhagen ein KLF erhalten sollte, weil es zu ausgedehnt ist, um noch mit einem TSA auskommen zu können.

Wie auch immer, am 7. Mai 1976 erfolgte um 9.00 Uhr auf dem Buswendeplatz die feierliche Übergabe eines KLF B1000. Nach verschiedenen Ansprachen von Genossen der Feuerwehr Rostock und vom Rat des Kreises erfolgte die Übergabe an die Wehr. Danach wurden von einem Mitglied der Wehr unter allgemeiner Zustimmung die Verpflichtungen, die die FFw anlässlich der Fahrzeugübergabe eingegangen war, verlesen. Zu diesen Verpflichtungen gehörte u. a., beim Umbau des Gerätehauses mitzuarbeiten, die Sollstärke wieder zu erreichen und beim Bau des Spielplatzes für den Kindergarten zu helfen. Zum Schluss wurden Geräte und Fahrzeuge am Gerätehaus ausgetauscht.

Der B1000 nach seiner Restaurierung
(Foto: 2013)

Mehr Informationen zum Barkas unter: Barkas I und Barkas II

3.3 Die Alarmierung

Bürgermeisterei an der B105; ganz links ist die Sirene zu erkennen.

In der Anfangszeit nach der Neugründung erfolgte die Alarmierung weiterhin über Signalhorn und durch das Dorf radelnde Hornisten. Allerdings waren die Signalhörner zu DDR-Zeiten doppeltönige Tremolofanfaren, auch mit Martinhorn bezeichnet.
Am 4. April 1959 heißt es im Versammlungsprotokoll, dass Mönchhagen eine Sirene bekommen soll, damit Wehrleiter und Gruppenführer bei Alarm gleich informiert sind. Es war vorgekommen, dass der Wehrleiter als letzter von dem Brand erfahren hatte. 1963 gab es dann zwei Sirenen – eine auf der Bürgermeisterei an der Kreuzung zur heutigen B105 und eine im Unterdorf, etwa auf halbem Weg zwischen Eibe und Kreuzung Stiller Frieden.

Ein Brand musste an das Kommando F (Berufsfeuerwehr) in Rostock gemeldet werden. Da aber nicht jeder ein Telefon hatte, gab es Feuermeldestellen, wo ein Brand gemeldet werden konnte. Die jeweiligen Eigentümer der Feuermeldestellen mussten dann in Rostock beim Kommando F anrufen, ggf. auch die Sirene auslösen. Die Sirene konnte aber auch jeder andere auslösen, der den Brand entdeckt hatte.
Die Inhaber der Feuermeldestellen wurden im Rahmen der Brandschutzkontrollen belehrt, wie sie sich zu verhalten hatten.

Eigenmächtige Sirenen

Im Oktober 1963 schaltete sich die Sirene auf dem Dach des Rates der Gemeinde ein. Die Sirene ließ sich nicht abschalten und konnte nur durch Entfernen der Sicherung zum Schweigen gebracht werden. Nachdem die Störungsstelle der Post sich der Sache angenommen hatte, war die Sirene nicht mehr auslösbar. Dasselbe passierte 10 Tage später mit der zweiten Sirene. Gleichzeitig fiel das gesamte Telefonnetz in Mönchhagen aus. Alarmierung war nicht mehr möglich.

3.4 Die Erweiterung des Gerätehauses

Das Gerätehaus in den 1970ern

Das Spritzenhaus war zur Zeit der Neugründung der FFw Mönchhagen noch dasselbe wie vor dem Krieg. Mit der Übergabe des Barkas im Mai 1976 war es dann aber notwendig, das alte Gebäude zu erweitern. Bei der Gelegenheit wurden auch gleich Toiletten und ein Schulungsraum angebaut.

Erweiterung des Gerätehauses 1976

Im November 1976 war die Garage so weit fertig, dass das KLF für den Winter untergebracht werden konnte. Aus dem Rechenschaftsbericht 1976:
Die LPG unterstützte mit verschiedenen Baumaterialien, die Kameraden und andere halfen freiwillig mit, sodass das Gerätehaus zu 75 % fertig ist. Bis Jahresende wurden 950 NAW-Stunden geleistet. Wir geben heute die Verpflichtung ab, das Gerätehaus bis zum 1. Mai 1977 fertig zu stellen und an den Rat der Gemeinde zu übergeben.

Im Mai 1977 konnte das neue Gerätehaus wie geplant übergeben werden. Der Ablauf der Veranstaltung war wie folgt:

1. Appell der FFw
2. Übergabe durch den Wehrleiter
3. Ansprachen: Bürgermeister, Vertreter des R.d.Kr., Vertreter der KAP
[Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion]
4. Würdiges Beisammensein im neuen Schulungsraum
Abends fand zur Feier des Tages noch ein Kameradschaftsabend statt.

Kameradschaftsabend 7. 5. 77

20.00 Eröffnung durch Wehrleiter mit kurzer Ansprache, Dank des Bürgermeisters für den Einsatz beim Hausbau, Überreichung einer Geldprämie von 1000 M; vom Rat der Gem. wurde das Gerätehaus der FFw übergeben. Nach Abschluss der Übergabe wurde das Abendessen eingenommen und dann der Tanz eröffnet.

3.5 Ausbildung und Schulung

Übung 1954

Ausbildungen und Schulungen fanden einmal im Monat statt. Während die Schulungen die theoretische Ausbildung sicherstellten, übte man bei den Ausbildungsterminen praktisch. Zu Beginn der Schulungen wurde immer auch die aktuelle politische Lage diskutiert – Dauer der Kurzreferate ca. 20 bis 30 min. Es wurde von einem Kameraden, später von Mitgliedern der Parteigruppe gehalten.
Ansonsten unterschieden sich die Schulungsthemen, die vom VPKA vorgegeben wurden, wenig von den heutigen, zusätzlich gab es Themen des vorbeugenden Brandschutzes. Regelmäßig wurde das operativ-taktische Studium an Schwerpunktobjekten behandelt, vor allem dem Heidekrug.

Nach der Erweiterung des Spritzenhauses hatte die FFw einen eigenen Schulungsraum. (Foto: 90er Jahre)

Solange die Feuerwehr noch keinen eigenen Versammlungsraum hatte, fanden die Schulungen in anderen Räumen statt wie dem Kulturraum. Das gab gelegentlich Probleme, weil trotz Absprachen der Raum anderweitig besetzt war oder der Schlüssel nicht übergeben wurde.

Übung 8. Juli 1978

Retten von Menschen und Selbstretten; wieder auf dem Dachboden von Ha. Müller. So manch einem war doch etwas komisch in der Magengegend. Gerade deswegen war diese Ausbildung besonders wichtig. Nach so viel Aufregung schmeckte das Bier besonders gut.

Übung Sept. 1978

Ausbildung am DLA. Alle Kam. waren mit Eifer dabei. Wie schwierig es sein kann, „blind“ zu gehen, mußten einige Kam. erfahren, als sie statt am Gerätehaus auf dem Sportplatz ankamen.

Einsatzübungen

Es sind an die 20 Einsatzübungen protokolliert, darunter auch solche zusammen mit anderen Wehren. Teilweise dienten die Großübungen auch der Überprüfung der Wehren.
1969 gab es in der Schule in Mönchhagen eine Einsatzübung zusammen mit dem DRK; Übungsablauf: Retten von 5 Kindern durch Abseilen, Einsatz von 3 C-Rohren.

Inspektionsübung

Am 14. 10. 1977 fand eine Inspektionsübung statt. In den Protokollen der FFw Mönchhagen findet sich keine Silbe zu dieser Übung – Mönchhagen muss aber an der Inspektionsübung teilgenommen haben, denn in einem Bericht vom Rat des Kreises Rostock wird die FFw Mönchhagen (neben einigen anderen) ausdrücklich dafür gerügt, dass die FFw sich nicht abmeldete und auch nach Aufgabenerfüllung nicht zurückmeldete.

Bei dem folgenden beschaulich klingenden Beispiel handelte es sich um die Großübung „Sommerbereitschaft 76“ der örtlichen Feuerwehren:
19. Juni 1976: 4.00 morgens Alarmgabe, 4.13 ausgerückt 1:4 nach Sanitz zur Fahrzeugüberprüfung. Von Sanitz nach der Raststätte Mönchhagen, dort wurde Frühstück gegessen, dann weiter nach Graal-Müritz, dort wurde unter Einsatz der gesamten Technik eine Übung (Wassergasse) durchgeführt. Zurück 11.30.
Auf der Kommandeursberatung im Kreis klingt das Ganze etwas weniger beschaulich …

Am 7. November 1971 fand am Strauchhaufen eine Übung aller Wehren des Wirkungsbereichs statt, bei der die Erwachsenen der Mönchhäger Wehr nicht besonders gut dastanden. Die Jungen Brandschutzhelfer mussten mit dazugeholt werden, sonst wäre die Gruppe nicht voll geworden. Dafür bekamen die Jungen dann auch eine Geldprämie.

Selbststudium

Neben Lehrgängen gab es ein organisiertes Selbststudium. Das Selbststudium bestand aus Phasen, in denen man sich eigenständig theoretisches Wissen aneignete und Konsultationen. Abgeschlossen wurde es mit Prüfungen. Horst Krüger hat laut seiner Personalkarte zweimal einen solchen Lehrgang absolviert.

Komplexausbildung

Neu war 1978 die Komplexausbildung. Sie fand in Rövershagen statt und Mönchhagen veranlasste die Kam. der anderen Wehren jeden Morgen zu Lachsalven, denn von den 22 Kameraden kamen 5× Müller.

3.6 Feuerwehrkampfsport

Die früheste Teilnahme der FFw Mönchhagen am Feuerwehrkampfsport ist für 1957 belegt, wo Mönchhagen bei den Wettkämpfen des Z.Ko. Rövershagen den 4. Platz erreichte.

1962 fanden die Wettkämpfe in Mönchhagen statt, die Kampfbahn wurde auf dem Sportplatz der Schule aufgebaut. Hiervon gibt es zwar keine Ergebnisse, aber Fotos.

1971 konnte wegen mangelnder Mitarbeit keine Gruppe für den Wirkungsbereichsausscheid aufgestellt werden. Die säumigen jungen Kameraden sollen dem Bürgermeister gemeldet werden und mit diesen eine Aussprache geführt werden, zwecks Mitarbeit oder Ausschluß aus der Wehr.
Die Aussprache scheint gewirkt zu haben, denn die FFw nimmt im Folgejahr nicht nur am Wirkungsbereichsausscheid teil, sie gewinnt ihn sogar und fährt damit auch zum Kreisausscheid. Dessen Begleitumstände blieben in unguter Erinnerung (s. Kasten).

Die letzte belegte Teilnahme am Wirkungsbereichsausscheid war 1987 in Graal-Müritz. Der 3. Platz qualifizierte für die Teilnahme am Kreisausscheid in Rostock, dort als beste Wehr des WB auf dem 8. Platz. Besonderer Dank an Heinrich Baade, der trotz seines hohen Alters an den Wettkämpfen aktiv teilnahm. Das sollte Ansporn für alle jüngeren Kam. sein.

14. 5.: Kreisausscheid in Tessin.

Zum Transport der Kam. u. der TS wurde das Fahrzeug der LPG gestellt. Es gab Probleme wegen der Bezahlung des Fahrers, der 5,–/Std. vom Wehrleiter verlangte. Die Kam. mussten trotz des schlechten Wetters auf dem offenen LKW fahren, was der Gesundheit in keinem Fall zuträglich ist. Ein zweites Mal kommt so etwas nicht in Frage.

Feuerwehrkampfsport in den 70ern

3.7 Wettbewerbe

Leistungsstufen

Die freiwilligen Feuerwehren in der DDR konnten drei Leistungsstufen erreichen – wobei III die niedrigste, I die höchste war. Zustand und Leistungsfähigkeit der Wehr als Ganzes (also nicht die Leistung einzelner Kameraden) wurden beurteilt; Kriterien waren Ausbildung, Einsatz, vorbeugender Brandschutz, Alarmierungs- und Ausrückezeiten, Zustand der Technik und Ausrüstung, die Arbeit der Leitung und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und anderen Institutionen. Mönchhagen erreichte 1969 die Leistungsstufe III, im Mai 1975 die Leistungsstufe II. Die Übergabe erfolgte zum 50-jährigen Jubiläum der FFw Mönchhagen.

Die Auszeichnung als Vorbildliche Feuerwehr am Barkas B1000.

Vorbildliche Feuerwehr

1982 erhielt die FFw Mönchhagen den Titel „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“. Die Auszeichnung ziert noch heute den restaurierten Barkas B1000. Die FFw konnte den Titel dann alle drei Jahre (1985 und 1988) verteidigen.

Sozialistische Wettbewerbe

In der DDR gab es bspw. zu runden Geburtstagen der Republik Wettbewerbe, bei denen sich (nicht nur) die Feuerwehren verpflichteten, bestimmte Ziele zu erreichen. Mitunter handelt es sich „nur“ darum, die angestammten Aufgaben besonders vorbildlich zu erledigen, oftmals nahm man aber auch neue Projekte in Angriff. So war bspw. die Erreichung der Leistungsstufe II ein Wettbewerbspunkt zum 30. Jahrestag der Befreiung in der FFw Mönchhagen. In den Rechenschaftsberichten wurde Bilanz gezogen, welche Punkte erreicht wurden.

Rechenschaftsbericht 1976

Beim Wettbewerbsprogramm zum IX. Parteitag konnten von 8 nur 6 Punkte erreicht werden. Zum einen ist die Sollstärke von 30 nicht erreicht (wir haben 27 Kameraden). Die fehlenden 3 sollen bis 1. 5. 77 gefunden werden. Die Verpflichtung, beim Kinderspielplatz und den Toiletten zu helfen, sind wir jederzeit zu erfüllen bereit, sofern wir vom Rat der Gemeinde angefordert werden.

3.8 Feste und Veranstaltungen

Bereits in den ersten Wochen ihres Bestehens besprach die FFw Mönchhagen ein Vergnügen für Sonnabend, den 2. Juli 1949; es sollte 2,50 Mark Eintritt kosten. Am 17. Dezember 1950 wurde beschlossen, am 27. Januar einen Maskenball zu veranstalten. Zu diesem Maskenball belegen zwei Dokumente, dass man als Feuerwehr damals nicht einfach mal eben einen Ball veranstalten konnte, sondern das beim VPKA genehmigen lassen und einen Bericht verfassen musste (s. Kasten).

Zum Maskenball

FFW Mönchhagen

Der Volkspolizeidirektion Rostock
Abt. Feuerwehr

Betr.: Bericht der letzten Veranstaltung der FFW Mönchhagen

Die Veranstaltung vom 27.1.57 ist soweit gut verlaufen, nur den Anordnungen der Direktion konnten wir nicht nachkommen, um ein vorgeschlagenes Referat hier einzulegen, da es ein Maskenball war, auf so einer Veranstaltung ein Referat schlecht durchführbar ist. Wir werden aber in Zukunft den Anordnungen Folge leisten.

Anfang Mai gab es immer wieder kleinere und größere Jubiläumsfeiern. 1975 stand das 50-jährige Jubiläum an, das natürlich besonders groß gefeiert werden musste. Der Haushaltsplan der Gemeinde Mönchhagen sah 1000 Mark dafür vor. Etwas Besonderes war die Weihnachtsfeier am 16. Dezember 1977: Erstmalig in der Geschichte der FFw Mönchhagen wurde ein Fest mit Angehörigen der Kameraden im [umgebauten] Gerätehaus gefeiert.

Umzug zum 50-jährigen Jubiläum

Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen am 3. 5. 75 der FFw Mönchhagen

7.00 Wecken durch das Schülerblasorchester Rövershagen
9.00–10.00 Empfang in der Gaststätte am Anger durch die FFw
14.00–16.00 Veranstaltung auf dem Sportplatz
1. Appell WB Rövershagen
2. Wettkampf der Wehren des WB
3. Vorführung alter u. neuer Technik
4. Abmarsch in Richtung F 105
16.00 Kinderveranstaltungen auf dem Platz vor der Gaststätte am Anger
19.00 Veranstaltung im Kulturraum
Hier wurde die Siegerwehr bei den Wettkämpfen mit eingeladen. Anschließend fand die Beförderung einiger Kameraden statt. Durch die Feuerwehr Rostock wurde der Wehr die Leistungsstufe II übergeben. Anschließend Tanz bis 2.00.

Theaterstück „Die Reise nach Bellingen“, 1957

Die Reise nach Bellingen

Nicht nur Feste und Sport – auch für die Kultur im Dorf sorgte die FFw Mönchhagen. Am 19. Oktober 1957 führte sie ein Theaterstück im Kultursaal auf, „Die Reise nach Bellingen“, das so gut ankam, dass es am 14. Dezember noch einmal für die Senioren aufgeführt werden sollte. Es gab zunächst Probleme mit dem Rat des Kreises, wie am 9. Januar 1959 festgehalten wird: Die Bevölkerung des Dorfes fragt immer wieder nach kulturellen Darbietungen der FFw, das von allen Kameraden abgelehnt wird, wegen Schwierigkeiten von den Herren des Rates des Kreises. Die Schwierigkeiten scheinen wenige Jahre später beseitigt, denn im Dezember 1960 werden die Rollen für ein weiteres Laienspiel verteilt. Dieses Laienspiel fand „oben“ durchaus Anklang, denn in einem Referat zur Kreiskonferenz der Freiwilligen Feuerwehren heißt es zur Planung für die Arbeit im Jahre 1961, dass Aufbau des Sozialismus nicht nur heißt, seine Arbeit zu verrichten, sondern auch Freizeitgestaltung und kulturelles Leben entfaltet werden müssen. Die Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen hat es schon bewiesen, wie man in Form von Laienspielen, Sketchen u._a. mehr der werktätigen Bevölkerung nach getaner Arbeit einige Stunden Entspannung gewähren kann. Im Dezember 1963 schlägt der Rat des Kreises sogar dem Rat des Bezirkes vor, der FFw Mönchhagen 200 Mark zur Verfügung zu stellen, um die Anschaffung der Kulissen zu erleichtern.

3.9 Die Feuerwehrleute

Die Wehrleiter von 1949 bis 1985 waren Erich Malchow, Horst Krüger und WolfgangSchröer. In den Jahren ab 1985 übernahmen Vertreter VB und AS die Leitung der FFw, bis Burghard Baade Wehrleiter wurde.
Zu DDR-Zeiten gab es zwei Stellvertreter des Wehrleiters mit klaren Aufgabenfeldern: ein Stellvertreter für Ausbildung und Schulung (AuS; später EAW für Einsatz, Aus- und Weiterbildung) und einen für Vorbeugenden Brandschutz (VB). Anfang 1968 war der Posten AuS für einige Monate unbesetzt und der Wehrleiter Horst Krüger übernahm dessen Aufgaben mit.

Horst Krüger Wehrleiter 1967–1977 (Foto: 1975)
Wolfgang Schröer Wehrleiter 1978–1985 (Foto: 1976)

Mitglieder der FFw übernahmen auch im Wirkungsbereich Verantwortung. So war Erich Malchow dort Stellvertreter VB. Das VPKA Rostock bescheinigte ihm bei der Überprüfung der Wirkungsbereiche und der freiwilligen Feuerwehren eine gute Arbeit. Auch Horst Krüger war in der Wirkungsbereichsleitung aktiv.

Seit 1963 gab es in der FFw Mönchhagen eine Frauengruppe, die im vorbeugenden Brandschutz tätig war.

Die FFw Mönchhagen Anfang der 1950er Jahre
Die FFw bei der Übergabe des KLF B1000 am 7. Mai 1976

AG Junge Brandschutzhelfer

Horst Krüger mit den Jungen Brandschutzhelfern

Eine AG Junger Brandschutzhelfer wurde in der FFw Mönchhagen im April 1961 gegründet, hat aber nicht durchgängig bestanden. Nachdem sich zunächst Horst Krüger um die Kinder und Jugendlichen kümmerte, übernahm im Januar 1965 Richard Wilken die Leitung der AG Junger Brandschutzhelfer. Richard Wilken war kein Feuerwehr-Mitglied, sondern hat die AG als Lehrer geleitet, denn diese war eine Gemeinschaftsaufgabe von Schule und Feuerwehr. 1971 übernahm Wolfgang Schröer die Jungen Brandschutzhelfer.

Zur Geschichte der Jugendarbeit in der FFw erfahren Sie hier mehr: Geschichte der Jugendfeuerwehr Mönchhagen

3.10 Die Feuerwehr als Teil des Ganzen

Öffentliche Rechenschaftslegungen

In den 60er Jahren haben (wie damals üblich) auch in Mönchhagen Rechenschaftslegungen der FFw vor der Gemeinde stattgefunden.

Der Rat des Kreises 1962 zu den öffentlichen Rechenschaftslegungen:

Ziel der Rechenschaftslegungen der FF ist, durch die öffentliche Berichterstattung vor der Volksvertretung sowie der Bevölkerung alle subjektiven und objektiven Ursachen – wie Sorglosigkeit, Schlamperei, bauliche Mängel usw. – aufzudecken und zu beseitigen, die Verbrechen des Klassenfeindes begünstigen.

Das Nationale Aufbauwerk

Neben vielen NAW-Stunden, die für Pflege und Bau des Gerätehauses aufgebracht wurden (von denen die FFw also auch selbst einen Nutzen hatte), wurde auch viel Arbeit geleistet, die (auch) anderen Gemeindemitgliedern zugute kam, wie beim Bau des Konsums (156 Std. im Jahr 1973).

Beim Nationalen Aufbauwerk (NAW), später Volkswirtschaftliche Masseninitiative, beteiligten die Bürger sich mit ehrenamtlichen Arbeitsstunden am Bau von Gebäuden von Gemeinschaftsinteresse.

Wirkungsbereich Rövershagen

Zu Beginn der 50er Jahre wurden Wirkungsbereiche aus bis zu 10 FFw gebildet. Die Wirkungsbereichsleitung organisierte unter Anleitung des Instrukteurs Schulung, Ausbildung und Einsatz der Feuerwehren. Sie bestand aus dem Leiter, dem Stellvertreter für Ausbildung und Schulung und dem Stellvertreter für Brandsicherheit. Mönchhagen gehörte zum Wirkungsbereich Rövershagen, der außerdem noch die FFw Rövershagen, Bentwisch, Graal-Müritz und Klein Kussewitz umfasste, sowie bis 1985 die Kmdos. Behnkenhagen und Volkenshagen. (Die Instrukteure waren vom VPKA eingesetzt für Kontrolle und Ausbildung der FFw.)

Treffpunkt Gerätehaus

Diese Veranstaltungen dienten dem Erfahrungsaustausch der FFw des Kreises. Am 27. Februar 1980 fand ein solcher „Treffpunkt“ in Mönchhagen statt.

Parteigruppe

Am 3. 1. 1974 gründeten vier Kameraden eine Parteigruppe in der FFw Mönchhagen und machten es sich zur Aufgabe, in jeder Dienstversammlung die aktuell-politischen Ereignisse mit den Kameraden zu diskutieren.

3.11 Einsätze

Die meisten Einsätze waren Brandeinsätze. Dreimal pumpte die FFw Wasser ab und im Januar 1960 mussten Schneeverwehungen geschaufelt werden – so wie auch im berüchtigten Schneewinter 78/79. 1962 musste sich die Wehr wegen Sturms in Bereitschaft halten – desselben Sturms, der die Sturmflut in Hamburg verursachte. (In der Liste sind nur die Einsätze aufgeführt, bei denen die Wehr auch tätig wurde.) In der Presse (Norddeutsche Neueste Nachrichten) findet sich nicht viel zu den Bränden. Interessanterweise meldete die NNN nach dem sich über zwei Tage hinziehenden Waldbrand vom 7./8. Juni 1963 dass es trotz der außergewöhnlichen Trockenheit zu keinen Brandschäden kam.

Ölhavarie im Juni 1973

Interessant ist auch diese Mitteilung der NNN vom 22. 6. 1973:

Verkehr umgeleitet
Rostock. Durch eine technische Störung an der Erdölleitung Rostock-Schwedt in der Nähe von Mönchhagen mußten der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Rostock–Stralsund und der Straßenverkehr auf der F105 umgeleitet werden.

Aus Augenzeugenberichten erfährt man, dass das Ganze etwas mehr war als eine technische Störung, die Ölleitung war geborsten. Die Unglücksstelle befand sich in der Nähe des Bahnübergangs nach Klein Kussewitz.

Diese Schilder kennzeichnen den Verlauf der Ölpipeline.

Es begann mit einem großen Knall. Dann schoss eine Ölfontäne aus der geborstenen Leitung, der Riss in der Rohölleitung war 2 m lang. Die Reibung des herausschießenden Öls an den Rändern des Risses erzeugte ein Heulen wie von einer Sirene. Nach Erinnerungen älterer Kameraden haben sie tagelang öldurchtränktes Erdreich geschaufelt, denn der Bagger kam nicht bis an die Leitung heran. Mit Lkw wurde die Erde abgefahren, während das Öl zwischen den Klappen hindurchlief. Man versuchte, das Öl mit Barrieren aus Stroh aufzuhalten, den Peezer Bach erreichte es dennoch und strömte bis zum Stillen Frieden. Eine Spezialfirma hat das geborstene Rohrstück ausgetauscht und zwar mit einer Kettensäge aus Kunststoff, um Funkenbildung zu vermeiden. Auch bei ihrer Arbeit mussten die Kameraden wegen der Brandgefahr darauf achten, bspw. nicht mit dem Spaten auf Steine zu stoßen.

Ein weiterer großer Einsatz der FFw Mönchhagen war am 12. Oktober 1974 der Brand bei Radiocon, der früheren Funkstation im Häschenbusch, wo heute eine Gartenbaufirma ihren Sitz hat. Das brennende Gebäude hatte ein Strohdach, der Dachstuhl brannte in ganzer Ausdehnung und die Funken flogen bis Mönchhagen. Ein Kamerad, der dabei war, erzählte, dass die Einsatzkräfte anschließend antreten mussten und darüber belehrt wurden, dass zum Einsatz nichts verlauten durfte. Es gab auch keinerlei Zeitungsmeldungen hierzu.

Rechenschaftsbericht 1979 zum Schneewinter

Der Schneewinter 78/79 in Mönchhagen

Zu Beginn des Jahres Bewährungsprobe für die Kameraden in der Schneekatastrophe: Alle beteiligten sich am allgemeinen Schnee schippen, wobei es vor allem darum ging, die Dorfstr. freizuhalten, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Wehrleitung war mit eingesetzt, den Telefondienst im Gemeindebüro mit abzusichern. 5 Kameraden übernahmen den Brottransport von der Bentwischer Bäckerei nach der Verkaufsstelle Mönchhagen; die gleichen Kameraden versorgten mithilfe eines Kinderschlittens die Rentner der Gemeinde mit Brot und Butter – die Straßen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht befahrbar. Viele nahmen auch am Freischaufeln der Viehställe teil. Als die Straßen bedingt befahrbar waren, wurden Medikamente von Mönchhagen nach Bentwisch gebracht, die dringend in der Milchviehanlage in Harmstorf gebraucht wurden. Ferner übernahmen die Kameraden den Transport von Wurst, Fleisch und Getränken für die Versorgung der Bevölkerung und Angehörigen der NVA, die zum Freischaufeln der Bahngleise angemeldet waren; sowie den Kohletransport für Kindergarten und Verkaufsstelle. Insgesamt 800 Einsatzstunden während der Schneekatastrophe. Als Anerkennung gab es eine Urkunde vom Rat des Bezirkes für die FFw, die jedoch erst im Sommer eintraf. Nach der Schneeschmelze standen einige Keller unter Wasser, die von der FFw leergepumpt werden mussten. Viele Stunden brauchte es, den Heizungskeller der Gärtnerei vom Wasser zu befreien, da sonst die Setzlinge erfroren wären.

Liste aller Einsätze, bei denen die FFw tätig wurde

1949 4.9. Rasch, Mietenbrand
20.9. Kowalikowski, Brand von Scheune, Stallungen, Wohnhaus
1956 7.4. Volkenshagen, Waldbrand
1957 7.7. Novinski, Stall, Brand durch Blitzschlag
1958 19.1. Doppert, Brand Räucherkammer
1959 13.4. Qualmann, Brand Strohmiete
30.8. Rövershagen, Brand im Sägewerk
6.9. Klein Müritz, Moorbrand
18.9. Klein Müritz, Waldbrand
1960 14.1. Chaussee bis Bentwisch, Schneeverwehungen
1.4. Nienhagen, Waldbrand
27.8. Vogtshagen, Scheunenbrand, Blitzschlag
1961 20.4. Rövershagen, Brand Sägewerk
1962 17.2. Bereitschaft wegen Sturm
22.8. Purkshof, Brand Stall
1963 24.5. Häschendorf, Scheunenbrand, Blitzschlag
24.5. Prüter, Brand Trafo-Station
7.6. Wiethagen, Waldbrand
8.6. Wiethagen, Waldbrand
1968 14.6. Klein Benwisch, Brand Stall
1970 28.5. LPG, Scheunenbrand
1971 18.12. Neu Bartelsdorf, Brand Schuppen
1972 28.3. Albertsdorf, Schuppenbrand
1973 21.6. Ölhavarie
12.12. F105, Fahrzeugbrand
1974 1.1. Oberhagen, Brand zweier Hänger
15.5. Purkshof, Brand Schuppen
12.10. Radiocon, Dachstuhlbrand
1976 25.6. Heinrich, Wiesenbrand
30.6. Wiethagen, Brand Holzkohlenmeiler
15.7. Nähe Bahnhof, Brand Stoppelfeld und Hänger
1977 zwei Waldbrände
1978 24.3. Häschendorf, Wasser im Keller
25.3. Häschendorf, Wasser im Keller
19.4. Harmsdorf, Brand Milchviehanlage
28.6. Kirschke, Brand Holzmiete
31.12. Bentwisch, Zug aus Schneewehe schaufeln
1979 Februar Schneewinter: Schnee schaufeln, Bevölkerung versorgen
27.4. Poppendorf, Scheunenbrand
1980 31.1. Prof. Fink, Wasser pumpen
1988 Mietenbrand
1989 Kussewitz, Großbrand

3.12 Vorbeugender Brandschutz

Einen wesentlichen Teil ihrer Zeit für die Feuerwehr verbrachten die Kameraden mit Brandschutzkontrollen. Den ersten Eintrag hierzu findet man am 17. Dezember 1950: Brandschau auf Räucherböden auf Anweisung der VPD Rostock. Ab Anfang der 60er Jahre, nach dem Aufbau einer Frauengruppe, wurden die Kameradinnen der Frauengruppe in die Kontrollen einbezogen und auch Mitglieder der AG Junge Brandschutzhelfer beteiligten sich.
Festgestellte Mängel wurden protokolliert, die Mängelprotokolle an die Wehrleitung übergeben (in zweifacher Ausfertigung!), und dann an den Rat der Gemeinde weitergeleitet, Dieser forderte anschließend die jeweiligen Verantwortlichen schriftlich auf, die Mängel zu beseitigen. Ob die Mängel wirklich beseitigt worden waren, prüfte die FFw in einer Nachkontrolle.
Auch die Feuermeldestellen wurden während der Brandschutzkontrollen belehrt.
Neben den Kontrollen der Wohnstätten wurden auch in den Betrieben und vor allem in der Erntesaison Kontrollen durchgeführt. Im Vorfeld der Erntearbeiten hatte die FFw auch bei der Anlage von Drusch- und Mietenplätzen ein Wörtchen mitzureden.

Was wurde denn kontrolliert?

Feuerlöscher fehlen in der Konsum-Gaststätte und wurden trotz Beanstandung nicht beschafft; bei […] fehlt Licht bei der Treppe; bei […] muss der Schornstein gemacht werden. (13. 10. 1956)

Am Mietenplatz bei […] musste eine Miete umgesetzt werden, weil eine Temperaturmessung eine zu hohe Temperatur ergab (zu nasses Einfahren des Getreides) (5. 9. 1963)

In der LPG stehen nachts immer einige Türen offen, das muss abgeschafft werden, vornehmlich an der Hauptstraße (BHG) Stall. (5. 12. 1963)

Kinder spielen auf den Höfen u. in den Ställen der LPG. Die Wehr will mit den Eltern reden, dass das unterbunden wird. (21. 4. 1964)

Die Lagerstätten im Freien wurden eingereicht und bestätigt, jedoch ist der Mietenplatz am Kegel nicht den Maßen von 1000 qm entspricht. Diesbezüglich wurde eine Beanstandung über den Rat der KAP zugeleitet. Die Kontrollen in den Wohnstätten ergaben 4 Verstöße, die Kontrollen in Schulen, Handel usw. hatten ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Belehrung der Feuermeldestellen erfolgt vierteljährlich. (Rechenschaftsbericht 1975)

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