Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen

gegr. 1924

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Pumpen bei der Feuerwehr

Glossar

Bar
Das Bar ist eine gesetzliche Einheit für den Druck. Die eigentliche Einheit ist das Pascal, das aber im Bereich Feuerwehrpumpen (fast) nicht gebraucht wird. 1 mbar (Millibar) = 100 Pa.
1 bar entspricht etwa dem Luftdruck (genau: 1,01325 bar).
Bernoullische Energiegleichung
Ruht eine Wassersäule bspw. in einem Wasserbecken, übt sie auf ihre Unterlage einen Druck aus. Dieser Druck entsteht, weil die Wassersäule im Gravitationsfeld der Erde nach unten gezogen wird. Man nennt ihn hydrostatischen Druck („hydro“ kommt von Wasser, und statisch ist alles unbewegte). Setzt das Wasser sich nun in Bewegung, entsteht ein hydrodynamischer Druck, der umso größer ist, je schneller das Wasser fließt. Die Bernoullische Energiegleichung sagt, dass die Summe aus hydrsostatischem und hydrodynamischem Druck immer gleich bleiben muss (das folgt aus dem Energieerhaltungssatz). Wenn der hydrodynamische Druck bei schnellem Fließen also zunimmt, muss der hydrostatische Druck abnehmen.
Nun ist es beim Druck auch wichtig, in welche Richtung er wirkt. Der hydrodynamische Druck wirkt nur in Bewegungsrichtung, der hydrostatische Druck ist in alle Richtungen gleich groß. (Wenn das nicht so wäre, würde eine ruhende Wassersäule nicht ruhen – sie würde fließen, bis sie ein Gleichgewicht erreicht hat, in dem der Druck in alle Richtungen gleich groß ist.) Im Zumischer nimmt der hydrodynamische Druck nach vorn also zu, der hydrostatische Druck, der in alle Raumrichtungen wirkt, nimmt aber ab. Und damit auch der Druck nach oben zum Schaumansaugrohr. In diese Richtung herrscht also ein Unterdruck, wodurch das Schaummittel angesaugt wird.
B-Schlauch
Schlauchtragekorb mit B-Schläuchen
Druckschläuche dienen im Gegensatz zu den Saugschläuchen der Weiterleitung von Wasser. Es gibt sie mit verschiedenen Durchmessern, die mit A bis D bezeichnet werden, wobei der Durchmesser von A nach D abnimmt. Ein B-Schlauch hat einen Durchmesser von 75 mm, eine Länge von 20 m (beim Einsatz auf Drehleitern auch 35 m) und wird eingesetzt zur Wasserförderung vom Hydranten zur Pumpe, von der Pumpe zum Verteiler und bis zum B-Strahlrohr. Aufgrund des recht großen Durchmessers und der entsprechend hohen Durchflussmenge werden B-Schläuche bei Großbränden eingesetzt. Im Gegensatz zum Saugschlauch sind die hier beschriebenen Schläuche aus einem flexiblen Material.
C-Schlauch
C-Schlauch
Druckschläuche dienen im Gegensatz zu den Saugschläuchen der Weiterleitung von Wasser. Es gibt sie mit verschiedenen Durchmessern, die mit A bis D bezeichnet werden, wobei der Durchmesser von A nach D abnimmt. C-Schläuche haben einen Durchmesser von 42 oder 52 mm, eine Länge von 20 m und kommen vor allem in der Nähe des Brandes zum Einsatz, da sie einfacher zu handhaben sind als B-Schläuche und die mit einem C-Strahlrohr abgegebene Menge Wasser oft ausreicht. Im Gegensatz zum Saugschlauch sind die hier beschriebenen Schläuche aus einem flexiblen Material.
Dampfdruck
Der Dampfdruck einer Flüssigkeit, bspw. von Wasser, ist der Druck, den ihr Dampf am Gesamtluftdruck ausmacht. Solange die Luft nicht wassergesättigt ist, verdampft das Wasser weiter. Ist sie gesättigt, hat der Dampfdruck des Wassers einen Wert erreicht, den man Sättigungsdampfdruck nennt. Direkt über dem Wasser ist die Luft wassergesättigt, hier herrscht also der Sättigungsdampfdruck.Solange der Sättigungsdampfdruck des Wassers kleiner ist als der Gesamtluftdruck, verdampft das Wasser nur an der Wasseroberfläche. Wird der Sättigungsdampfdruck aber gleich dem Luftdruck, bilden sich auch im Flüssigkeitsinneren Blasen. Um das zu erreichen, kann entweder der Sättigungsdampfdruck erhöht werden, indem man die Temperatur erhöht (denn der Sättigungsdampfdruck ist umso höher, je höher die Temperatur ist, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte), oder aber man erniedrigt den Luftdruck, wie es bei der Kavitation geschieht.
Druckbegrenzer
Druckbegrenzer
Wie der Name schon sagt, sorgt ein Druckbegrenzer dafür, dass der Druck des Wassers einen bestimmten Höchstwert nicht überschreitet. Damit sollen Druckstöße abgefangen werden und so beispielsweise das Platzen von Schläuchen verhindert werden.
Fliehkraft
Fliehkraft
Die Fliehkraft beruht auf der so genannten Massenträgheit von Körpern. Mit Massenträgheit meint man die Tatsache, dass ein Körper ohne äußere Kräfte seinen Bewegungszustand nicht ändert. Dass ein angestoßener Ball trotzdem irgendwann liegen bleibt, liegt daran, dass er eben doch Kräften unterliegt – der Reibung seiner Unterlage nämlich. Im All würde ein angestoßener Ball sich „bis in alle Ewigkeit“ mit der durch den Stoß vorgegebenen Richtung und Geschwindigkeit fortbewegen. Was bedeutet dies nun für das Wasser in der Kreiselpumpe? Die Abbildung oben links zeigt die wassergefüllte Pumpe in Ruhe, d.h., das Laufrad bewegt sich nicht. Einige Wassermoleküle sind beispielhaft gezeichnet. Zwei davon (die beiden roten) befinden sich zufällig genau an den Flügeln des Laufrades. Nun setzt sich das Laufrad in Bewegung und stößt die Teilchen an (oben rechts). Sie bekommen also einen Schubs, spüren dann aber keine Kraft mehr durch das Laufrad, da sie sich bereits von ihm wegbewegt haben. (Die Reibung durch andere Wassserteilchen vernachlässigen wir hier mal.) Die beiden Wassermoleküle fliegen wegen des Schubses nun also in gerader Richtung davon, also schräg nach außen. Da das nicht nur diesen beiden Molekülen passiert, entsteht an der Außenwand ein höherer Wasserdruck.
Gasgesetz
Das allgemeine Gasgesetz aus der Thermodynamik beschreibt, wie Druck, Temperatur und Volumen eines Gases zusammenhängen. Dass alle drei Größen voneinander abhängig sind, macht die Sache kompliziert; wenn wir aber davon ausgehen, dass die Temperatur halbwegs konstant bleibt, hat eine Volumenvergrößerung eine Druckverringerung zur Folge und umgekehrt. Nehmen wir an, in der Kolbenpumpe wären beide Ventile geschlossen. Wird nun der Kolben nach außen gezogen, vergrößert sich das Volumen im Zylinder. Die darin enthaltenen Luftteilchen können sich also auf einen größeren Raumbereich verteilen. Nun hat aber der Druck seine Ursache in der Bewegung der Teilchen: Druck das, was die Zylinderwände „spüren“, wenn sie ständig von den herumfliegenden Gasteilchen getroffen werden. Die vielen einzelnen Stöße ergeben als Ganzes das, was man als Druck spürt. Dabei bedeuten mehr Teilchenstöße einen höheren Druck, weniger Teilchen einen niedrigeren Druck. Weniger Teilchen im Pumpenzylinder bedeuten daher einen geringen Druck in der Pumpe.
Da das Einlassventil aber geöffnet ist, wird dieser entstehende Unterdruck durch die einströmende Luft stets sofort ausgeglichen – und so die Luft in die Pumpe hineingesaugt.
Hydrostatisches Paradoxon
Der Druck, den eine Wassermenge auf ihre Unterlage ausübt, ist nur abhängig von ihrer Höhe, aber nicht von ihrer Form. Eine dicke 10 m hohe Wassersäule übt also denselben Druck aus wie eine dünne, ebenfalls 10 m hohe Wassersäule – und zwar auch unabhängig von der Grundfläche. Deshalb ist es egal, ob ein oder zwei Schläuche von der Pumpe versorgt werden müssen. Wenn zwei Strahlrohre jeweils 5 bar brauchen, muss die Pumpe 5 bar liefern (und nicht etwa 10 bar). Die 5 bar, mit denen die Pumpe das Wasser in die Strahlrohre drückt, wirken auch als Gegendruck auf die Pumpe zurück (bzw. auf den Verteiler). Die beiden Druckschläuche stellen eine einzige „seltsam geformte“ Wassersäule dar (die Höhendifferenz kann man bei beiden als gleich annehmen), so dass der Druck auf den Verteiler 5 bar beträgt und nicht 10 bar.
Da dieses Phänomen auf den ersten Blick dem „gesunden Menschenverstand“ zu widersprechen scheint, nennt man es das hydrostatische Paradoxon. Es ist aber natürlich kein Paradoxon, sondern mithilfe der Physik erklär- und berechenbar.
Löschschaum
Schaum ist ein Gemenge aus Luft und einem anderen Stoff – beim Löschschaum ist dies Wasser. Schaum aus Wasser und Luft entsteht schon in schnell und turbulent fließenden Gewässern, wenn Luft unter das Wasser gemischt wird, aber diese Schäume lösen sich sofort wieder auf. Ein Löschschaum soll stabiler sein, deshalb wird dem Wasser ein Schaummittel zugesetzt (ähnlich, wie man dem Badewasser Seife zugibt, um den Badeschaum zu stabilisieren). Je nach Verhältnis zwischen Wasser und Luft unterscheidet man Schwerschaum, Mittelschaum und Leichtschaum (letzterer muss in einem besonderen Leichtschaumgenerator hergestellt werden). Je schwerer der Schaum, desto größer der Wasseranteil und desto kleiner der Luftanteil.
Schwerschaum haftet auch an senkrechten Wänden und kann weit geworfen werden; Leichtschaum wird rasch verweht und kann entsprechend weniger weit geworfen werden.
Die Löschwirkung von Schaum besteht im Ersticken des Feuers und in der Kühlung (da auch im Schaum Wasser verdampft). Ein Schaumteppich verhindert außerdem das Ausgasen bei brennbaren Flüssigkeiten und verhindert so, dass brennbare oder explosive Gas-Luft-Gemische entstehen. Leichtschaum wird auch eingesetzt, um Räume zu fluten und so brennbare Gase und Sauerstoff aus ihnen zu verdrängen.
Luftdruck
Die Erde ist von ihrer Atmosphäre umgeben, also von der Luft. Diese Luft hat eine Masse und wird deshalb von der Erde (aufgrund der Schwerkraft) angezogen. (Sonst wäre die Luft auch längst in den Tiefen des Alls verschwunden.) Genau wie ein Sack Kartoffeln einem auf den Schultern lastet, weil die Gravitation den Sack nach unten zieht, drückt also auch die Luft auf tiefere Luftschichten bzw. auf die Erdoberfläche. Diesen Druck nennt man den Luftdruck. Auf Meereshöhe beträgt der Luftdruck 1,013 bar. Der Luftdruck ist abhängig von der Temperatur und der Höhe, auf der man sich befindet. Weil man auf einem Berg weniger Luft über sich hat (ein Teil liegt ja unter einem), ist hier der Luftdruck geringer. Warme Luft dehnt sich aus, hat also eine geringere Dichte. Auf einem Quadratmeter Erde lastet dann also weniger Luftmasse – deshalb ist in warmer Luft der Luftdruck geringer.
Sammelstück
Sammelstück
Ein Sammelstück ist ein Verbindungsstück mit zwei Eingangsenden mit B-Durchmesser und einem Ausgangsende mit A-Durchmesser. Muss man eine bestimte Wassermenge aus einem Löschteich über große Entfernungen transportieren, hat das einen Druckabfall zur Folge. Dieser Druckabfall ist umso größer, je größer die zu transportierende Wassermenge ist. Fließen 800 Liter durch einen B-Schlauch, beträgt der Druckabfall 1,2 bar pro 100 m, bei 400 Litern nur 0,3 bar. Lässt man die 800 Liter nun also durch zwei B-Schläuche fließen anstelle von nur einem, ist der Druckabfall mit 0,3 bar nur ein viertel so groß. Um die 800 Liter nach Überwinden der Entfernung wieder in einer A-Leitung zu sammeln, dient das Sammelstück.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist das Zuführen von Luft. Drückt eine Pumpe aus einem Gewässer nur wenig Wasser in den Schlauch, kann sich dieser zusammenziehen, wenn am anderen Ende eine weitere Pumpe zu kräftig saugt. Durch den zweiten Anschluss des Sammelstückes wird dann Luft angesaugt – die zu geringe Wassermenge also quasi mit Luft aufgefüllt – um dieses Zusammenziehen zu verhindern.
Saugschlauch
Saugschlauch
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen B- und C-Schläuchen haben Saugschläuche versteifte Wände. Würde man mit einem flexiblen Schlauch Wasser ansaugen, würden diese sich unter dem Unterdruck zusammenziehen. Saugschläuche dienen zum Ansaugen von Wasser beispielsweise aus Feuerlöschteichen. Auch Saugschläuche gibt es in verschiedenen Größen.
Saugkorb
Saugkorb
Der Saugkorb wird bei der Wasserentnahme aus offenen Gewässern benötigt. Er wird an das im Wasser liegende Ende des Saugschlauches angeschraubt und verhindert mittels eines Siebes, dass Fremdkörper in die Saugleitung oder die Pumpe eindringen. Diese könnten die Pumpe beschädigen. Ein Rüchschlagventil sorgt außerdem dafür, dass die Pumpe bei Unterbrechung der Wasserversorgung nicht leerläuft.
Schaummittel
Beim Löschen brennbarer Flüssigkeiten (beispielsweise bei Fahrzeugbränden) wird anstelle von Wasser Löschschaum eingesetzt. Dieser bedeckt und erstickt das Feuer und verhindert ein Wiederaufflammen. Löschschaum wird nicht fertig mitgeführt, sondern vor Ort gemischt, aus Wasser, Luft und Schaummittel. Abhängig vom verwendeten Schaumrohr und damit von der Menge Luft, die untergemischt wird, entsteht Schwer-, Mittel- oder Leichtschaum.
Strahlrohr
oben: B-Strahlrohr;
unten: C-Strahlrohr
Die Strahlrohre sind Metallrohre, die vorn auf den Schlauch geschraubt werden, um mit ihnen das Wasser bzw. Löschmittel gezielt auf den Brand zu richten. Man unterscheidet die Größen B bis D, wobei B den größten Durchmesser hat. Ein C-Rohr hat eine Durchflussmenge von 100 bzw. 200 Liter pro Minute und eine Wurfweite von 26 bzw. 33 Metern; die Durchflussmenge beim B-Rohr beträgt 400 bzw. 800 Liter pro Minute, die Wurfweite 38 bwz. 46 Meter. Die jeweils ersten Zahlen beziehen sich auf eine Verwendung mit Mundstück, die zweiten auf Strahlrohre ohne Mundstück. Ein solches Mundstück verengt das Austrittsloch und reduziert so die Wassermenge.
Bei den Mehrzweckstrahlrohren, wie auch die Feuerwehr Mönchhagen sie verwendet, kann neben dem Vollstrahl auch ein Sprühstrahl eingestellt werden. Der Vollstrahl hat die höchste Wurfweite und eine hohe Auftreffkraft. Damit gelangt das Löschwasser auch an tiefliegende Brandnester. Beim Sprühstrahl wird das Wasser vor dem Austritt verwirbelt und dadurch in Tröpfchen verteilt. Viele Tröpfchen haben bei gleicher Wassermenge eine sehr viel größere Oberfläche als ein Vollstrahl und können damit sehr viel mehr Wärme aufnehmen, was die Löschwirkung bei gleicher Wassermenge erhöht. Der Nachteil des Sprühstrahls ist die geringe Reichweite.
Unterdruck
Von Unterdruck spricht man, wenn der herrschende Druck geringer ist als der Luftdruck. Der Luftdruck wird also als Vergleichswert genommen, anders ausgedrückt als Nullpunkt. Unterdrücke werden daher negativ angegeben: −0,3 bar bedeutet also einen Druck, der um 0,3 bar geringer ist als der Luftdruck. Da der Luftdruck (ungefähr) 1 bar beträgt, bedeutet ein Unterdruck von −0,3 bar einen absoluten Druck von 1 bar − 0,3 bar = 0,7 bar.
Verteiler
Verteiler
Das von der Pumpe gelieferte Löschwasser muss oft auf mehrere Schläuche verteilt werden. Dazu benutzt man Verteiler. Die Feuerwehr Mönchhagen hat mehrere B-CBC-Verteiler, also welche, die Wasser aus einer B-Zuleitung auf zwei C- und einen B-Schlauch verteilen können. Der B-Anschluss sitzt in der Mitte zwischen den C-Anschlüssen.


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