Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen

gegr. 1924

Kurs: Pumpen bei der FeuerwehrLerneinheit: Feuerlöschpumpe → Wissenseinheit: Wasserförderung III

Pumpen bei der Feuerwehr

Feuerlöschpumpe

Löschwasserförderung III – Wasserförderung in der Förderstrecke

Aufgrund der Reibungsverluste ist es nicht möglich, eine Schlauchleitung beliebig lang zu machen. Irgendwann werden die Druckverluste so groß, dass nicht mehr genug Druck am Strahlrohr herrscht. Statt dessen müssen in bestimmten Abständen weitere Pumpen zur Verstärkung zwischengeschaltet werden. Wie groß diese Abstände sind, hängt vom Gelände ab – Steigungen erfordern mehr Pumpen und damit kleinere Abstände; bei Gefälle reichen weniger Pumpen, also größere Abstände. Außerdem ist der Pumpenabstand vom Förderstrom abhängig (weil ja auch die Reibung vom Förderstrom abhängig ist). Und schließĺich sind die Pumpenabstände auch vom Ausgangsdruck der einen Pumpe und dem erforderlichen Eingangsdruck der folgenden Pumpe abhängig.

– geschlossene Schaltreihe

In der sogenannten geschlossenen Schaltreihe wird der jeweils nächsten Pumpe das Wasser von der vorhergehenden zugeführt. Die Wasserzuführung erfolgt über Druckschläuche, die über ein Sammelstück an den Pumpeneingang angeschlossen sind. Der Eingangsdruck darf 1,5 bar nicht unterschreiten, weil die flexiblen Druckschläuche sich sonst aufgrund des Saugens zusammenziehen können. Der Ausgangsdruck der Pumpen wird bei 8 bar gehalten (mit Ausnahme der Pumpe am Brandort, deren Ausgangsdruck richtet sich nach den Erfordernissen an der Brandstelle). Die Druckdifferenz zwischen dem Ausgangsdruck der vorhergehenden Pumpe von 8 bar und dem Mindesteingangsdruck der folgenden Pumpe von 1,5 bar beträgt also 8 bar − 1,5 bar = 6,5 bar. Dieser Druck steht zur Verfügung, um den Abstand zwischen beiden Pumpen zu überwinden.

– Pumpenabstände

Gibt es weder Steigungen noch Gefälle, müssen nur die Reibungsverluste durch den Druck ausgeglichen werden. Zu den in der Ebene erforderlichen Pumpenabständen ergeben sich Richtwerte aus den Werten für die Reibungsverluste: In einer B-Leitung bei 800 l/min muss etwa alle 600 m eine Verstärkerpumpe stehen, bei 400 l/m nur alle 2150 m, bei 1600 l/min dagegen bereits alle 150 m (B-Leitung). Daher kann es sinnvoll sein, große Förderströme (ab 800 l/min) auf zwei B-Leitungen zu verteilen – vorausgesetzt, man hat überhaupt genügend Schläuche zur Verfügung.

An einem Beispiel soll hier mal der Pumpenabstand aus dem Druckverlust aufgrund von Reibung berechnet werden:
Ein Förderstrom von 800 l/min bedeutet in einer B-Leitung einen Reibungsverlust von 1,1 bar auf 100 m. Sollen (ausgehend von 8 bar Ausgangsdruck der Vorgängerpumpe) an der nächsten Pumpe noch 1,5 bar herrschen, darf der Druckverlust höchstens 6,5 bar betragen. Für den maximalen Abstand zweier Pumpen ergibt sich also:
6,5 bar : (1,1 bar / 100 m) = 590 m, also rund 600 m.
Sind Steigungen oder Gefälle vorhanden, erhöht bzw. erniedrigt sich der Abstand entsprechend (10 m Höhendifferenz entsprechen etwa 1 bar).

– offene Schaltreihe

In der sogenannten offenen Schaltreihe pumpt jede Pumpe in einen Vorratsbehälter (dazu kann auch der Fahrzeugtank dienen), aus dem dann die nächste Pumpe das Wasser saugt. Der Vorteil liegt darin, dass auch bei Ausfall einer Pumpe die Wasserförderung eine Zeit lang weitergehen kann.
Zudem muss der oben erwähnte Eingangsdruck der nächsten Pumpe von 1,5 bar nicht bereitgestellt werden, sodass größere Abstände bis zu der auf den Tank folgenden Pumpe möglich sind – weil nicht nur 6,5 bar, sondern 8 bar zur Verfügung stehen. Auch die Druckverhältnisse in den auf den Tank folgenden Schläuchen und Strahlrohre werden verbessert: Wenn (ohne Tank) sich ein Schlauch wegen zu geringen Drucks zusammenzieht, kann die Pumpe auch an den nachfolgenden Schlauch kein Wasser liefern. Auch solche Unterbrechungen der Wasserförderung werden durch den Tank verhindert, aus dessen Vorrat zunächst weitergefördert werden kann.
Auch werden Druckstöße beim Öffnen und Schließen von Strahlrohren vermieden.
Ein Nachteil ist der aufwändigere Aufbau der offenen Schaltreihe.

Wenn Sie bisher alles verstanden haben, können Sie sich jetzt der Übungsaufgabe zuwenden:

→ Weiter zur Wissenseinheit: Aufgabe

Copyright© 2011, Feuerwehr Mönchhagen