Jugendfeuerwehr

Mönchhagen

gegr. 1992

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Reaktion mit Sauerstoff verhindern

Löschpulver

ABC-Pulverlöscher

Löschschaum, Löschwasser – aber da war doch noch was? Werfen wir mal einen Blick auf den Feuerlöscher. (Ihr habt keinen? Dann sollte euer erwachsener Assistent sich aber schleunigst auf den Weg machen und einen besorgen!)
Ach ja, klar. Löschpulver. In den meisten Feuerlöschern, die man im Haushalt hat, ist Löschpulver.
Wie wirkt das denn?
Auf mehrere Arten. Zum einen legt sich eine Decke aus Pulver über den Brand und erstickt diesen. Das ist noch nichts Neues und funktioniert so bei festen brennenden Gegenständen.
Aber da ihr genau hingeguckt habt, habt ihr gesehen, dass auf dem Feuerlöscher was von ABC-Pulver steht. Und da ihr angehende Feuerwehrleute seid, wisst ihr, dass ABC-Pulver geeignet ist für Feststoffbrände, Flüssigkeitsbrände und Gasbrände.

A steht für Feststoffbrände, B steht für Flüssigkeitsbrände, C steht für Gasbrände.

Löschpulver aus einem ausrangierten Handfeuerlöscher.

Wir haben ja schon gelernt, dass es oft nicht die Flüssigkeiten sind, die brennen, sondern deren Dämpfe – wie beim Kerzenwachs. Wie soll denn aber nun das Löschpulver eine Decke über brennende Dämpfe oder Gase legen?
Gar nicht. Das Löschpulver hat ja noch eine zweite Löschwirkung. Die ist etwas komplizierter, aber wir machen einfach mal wieder ein Experiment.

Ohne Asche schmilzt der Zucker nur und karamelisiert.
Mit Asche brennt der Zucker. In meinem Versuch hat es mit Kaminasche und Streichholz nicht geklappt, mit Grillasche und Feuerzeug hat es funktioniert. Die Flamme vom Feuerzeug ist möglicherweise heißer.

Sucht euch in der Küche ein Stück Würfelzucker und bittet euren erwachsenen Assistenten, es anzuzünden. Nein, er (oder sie) braucht nicht lange herumzuprobieren – es geht nicht. Zucker lässt sich nicht anzünden. Er schmilzt lediglich und wird dabei braun. (Er karamelisiert, sagt man. Geschmolzener Zucker wird zu Karamell.) Die Zündtemperatur von Zucker lässt sich mit Streichholz oder Feuerzeug nicht erreichen. Nun besorge dir etwas Asche – aus dem Grill oder vielleicht kennst du jemanden, der raucht. Die Asche streust du auf das Zuckerstück und bittest deinen Assistenten wieder, den Zucker mit der Asche anzuzünden. Und siehe da – jetzt brennt er! Nicht doll, aber immerhin. Was ist denn jetzt los? Brennt die Asche? Nein, die Asche brennt nicht, die ist ja schon verbrannt, da ist nichts mehr drin, was brennen könnte.
Nein, die Asche wirkt hier als Katalysator. Mit diesem komplizierten Wort ist ein Stoff gemeint, der durch seine bloße Anwesenheit eine chemische Reaktion möglich macht, die eigentlich gar nicht ablaufen dürfte, weil die Energie (also die Temperatur) nicht ausreicht. Die Asche als Katalysator erleichtert die Reaktion von Zucker mit Sauerstoff, sodass man ihn anzünden kann, obwohl der Zucker seine Zündtemperatur noch lange nicht erreicht hat.

Gut und schön, aber Löschpulver soll ja nun ein Feuer löschen und nicht noch einfacher machen.

Tut es auch, es wirkt nämlich genau umgekehrt.

Löschpulver wirkt quasi als „Gegenkatalysator“ (der Fachmann sagt Antikatalysator dazu). Es verhindert die Reaktion mit Sauerstoff auch dann, wenn die Zündtemperatur erreicht ist.

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zuletzt aktualisiert: April 2012